Sicher durch den Winter: Die wichtigsten Tipps
Der Winter ist für Autofahrer eine besondere Herausforderung. Mit Frost, Nässe und Dunkelheit erhöht sich das Unfallrisiko. Zudem nehmen bei Minusgraden die Unannehmlichkeiten beim Fahren zu. Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Tipps, um das Auto winterfest zu machen und um das Unterwegssein bei Schnee und Eis angenehmer zu gestalten.
Wann solltest du dein Auto wintersicher machen?
Beim Einsetzen des ersten Frostes sollte dein Auto winterfest sein, ansonsten drohen Bußgelder. Der Oktober ist der ideale Zeitpunkt, um ohne Zeitdruck den Wintercheck durchführen zu lassen. Es empfiehlt sich, rechtzeitig einen Servicetermin für den Reifen- und Ölwechsel in der Kfz-Werkstatt zu vereinbaren.
Wie bereitest du dein Auto auf den Winter vor?
- Reifen wechseln
Der Wechsel auf wintertaugliche Reifen schützt vor gefährlichen Rutschpartien. Unter einer Profiltiefe von 4mm sind Winterreifen, auch wenn sie gesetzlich noch zulässig sind, nicht mehr wintersicher. Falls erforderlich, sollten die Reifen paarweise erneuert werden. Winterreifen sind bei entsprechenden Witterungsverhältnissen Pflicht. Wer sich nicht daran hält, dem drohen Bußgelder und zudem bei einem Unfall Leistungskürzungen der Versicherung.
- Autobatterie prüfen
Der Ausfall der Batterie ist im Winter die Pannenursache Nummer Eins. Besonders betroffen sind Autobatterien, die älter sind als vier Jahre. Bei Kälte verliert die Batterie schnell Energie. Der Motor braucht zum Starten erhöhte Leistung. Durch Feuchtigkeit und Korrosion entsteht kriechender Stromverlust. Beleuchtung, Gebläse, Sitzheizung, Scheibenwischer und beheizbare Heckscheibe brauchen Strom - die Batterie ist stark gefordert. Daher solltest du sie vor Wintereinbruch durchchecken und bei Bedarf austauschen lassen.
- Beleuchtung optimieren
In den Wintermonaten dämmert es abends wesentlich früher als im restlichen Jahr. Eine intakte Beleuchtung ist deshalb besonders wichtig, um gut zu sehen und um gesehen zu werden. Die Scheinwerfer müssen richtig eingestellt und frei von Schmutz sein. Die Lichter solltest du regelmäßig reinigen. Schneematsch kann schon nach einer kurzen Fahrzeit die Leuchtkraft deiner Scheinwerfer deutlich reduzieren.
- Motoröl wechseln
Durch frostige Temperaturen wird Motoröl dickflüssiger. Wenn sich zudem Rückstände angesammelt haben und gleichzeitig der Ölstand niedrig ist, fördert dies ebenfalls die geringere Fließfähigkeit. Wichtig ist daher ein regelmäßiger Ölwechsel. Bei sehr starken Minusgraden ist ein Nachfüllen mit Winteröl ratsam. Diese speziellen Ölsorten haben selbst bei niedrigen Temperaturen eine ausreichende Fließfähigkeit.
- Winterdiesel benützen
Dem Diesel-Kraftstoff werden im Winter Hilfsstoffe für verbesserte Kälteresistenz zugefügt. Tankstellen stellen in der Regel ab Mitte November auf diesen so genannten Winterdiesel um. Er ist für Temperaturen bis minus 10 - 20 Grad geeignet. Wenn dein Auto seit längerer Zeit mit vollem Tank gestanden hat, solltest du vor Antritt einer Winterfahrt diesen Kälte-Diesel oder spezielle Zugaben nachtanken.
- Kühlerfrostschutz verwenden
In der Kühlanlage muss sich ausreichend Kühlflüssigkeit befinden, außerdem muss diese mit Frostschutzmittel ausgestattet sein. Ansonsten kann der Motor Schaden nehmen. Der Frostschutz sollte einen Schutz bis zu minus 25° Celsius gewährleisten, was die gängigen Frostschutzmittel auch erfüllen. Im Rahmen des Servicetermins in der Autowerkstatt wird die Kühlflüssigkeit im Allgemeinen automatisch mit Frostschutz versehen. Wenn du selbst das Kühl- bzw. Frostschutzmittel einfüllst, gilt es zu beachten, dass du nur vom Hersteller empfohlene Produkte verwendest, destilliertes Wasser benützt und das Mittel nur bei kaltem Motor einfüllst.
- Scheibenfrostschutz und Scheibenwischer überprüfen
Durch matschige Straßen kommt die Scheibenwaschanlage im Winter häufig zum Einsatz. Ohne Frostschutzmittel im Wischwasser können Pumpe und Spritzdüsen zufrieren. Daher ist es wichtig, das Wasser regelmäßig nachzufüllen und es mit Frostschutz zu versehen. Scheibenwischer haben in der Regel eine Lebensdauer von etwa 2 Jahren. Zu alte Exemplare hinterlassen Schlieren auf der Scheibe. Das Festfrieren über Nacht an der Scheibe mindert zudem ihre Fähigkeit, sauber zu gleiten. Für Durchblick und mehr Sicherheit im Winter sorgen gut funktionierende Scheibenwischer. Daher ist rechtzeitiger Austausch ratsam.
- Türdichtungen und Türschlösser pflegen
Ein häufiges Problem im Winter sind zugefrorene Türen. Deshalb solltest du rechtzeitig die Gummidichtungen reinigen. sie lassen sich mit Talkumspray, einem Gummipfleger oder Silikonöl behandeln. Trockene und saubere Türdichtungen verhindern das Festfrieren der Autotür. Bei Frost kann es außerdem vorkommen, dass die Türschlösser oder die Türgriffe vereisen. Mit einem entsprechenden Pflegespray lassen sich Schlösser und Griffe einsprühen. Das verhindert, dass sich Wasser ansammelt. Ist das Schloss festgefroren, kommen Enteiser zum Einsatz. Diese sollten allerdings nicht im Handschuhfach des Wagens aufbewahrt werden, da sie dort bei einem eingefrorenen Schloss nicht zugänglich sind.
Welche Winterausrüstung ist für unterwegs empfehlenswert?
Damit du die Herausforderungen des Winteralltags so angenehm wie möglich meisterst, sind bestimmte Utensilien hilfreich.
Folgendes Equipment solltest du im Auto mitführen:
Scheibenenteiser
Türschlossenteiser
Eiskratzer, eventuell mit Handschuh versehen
Schwamm oder Antibeschlagtuch für Innenscheiben
Handbesen, um großflächig Schnee vom Auto zu beseitigen
Starthilfekabel
Ersatz-Frostschutzmittel für die Scheibenwaschanlage
Entfeuchtungskissen zur Vorbeugung beschlagener Scheiben
Handschuhe fürs Reifenwechseln bei einer Panne
Decke oder Abdeckfolie für die Windschutzscheibe
Ersatz-Scheibenwaschmittel
warme Kleidung und eine Decke für Stau- oder Pannensituationen
Für alpine oder allgemein längere Fahrten empfehlen sich außerdem noch folgende Hilfsmittel:
Schneeketten
Schneeschaufel
Taschenlampe
ein Säckchen mit etwas Streusplit
Was gilt es beim Fahren bei Kälte und glatten Straßen besonders zu beachten?
Für das Fahren bei winterlicher Nässe und bei Eis und Schnee ist es oberstes Gebot, vorausschauend und umsichtig zu fahren, größeren Sicherheitsabstand einzuhalten, gefühlvoll zu lenken und vorsichtig zu bremsen.
Es ist nicht erlaubt, den Motor vor der Fahrt im Stand warmlaufen zu lassen. Das kann zu Bußgeldern führen.
Vor dem Losfahren solltest du das Auto vollständig von Schnee und Eis befreien. Auch Schnee auf dem Autodach solltest du entfernen, er könnte sonst unkontrolliert abrutschen.
Bei glatter Fahrbahn ist es ratsam, bei einem Auto mit Schaltgetriebe nötigenfalls im 2. Gang anzufahren. So kannst du das Durchdrehen der Räder vermeiden.
Falls das Fahrzeug ins Schleudern kommt, solltest du auskuppeln und vorsichtig gegenlenken. Wenn der Wagen nicht aufs Lenken reagiert, hilft nur eine Vollbremsung.
Es ist ratsam, stets mit möglichst großem Gang zu fahren. Bei zu hohen Drehzahlen solltest du keinesfalls ruckartig zurückschalten, sonst könnten die Antriebsräder rutschen.
Plötzliches Gas geben oder Gas wegnehmen kann zum Rutschen des Wagens führen. Trenne daher die Lenkvorgänge zeitlich vom Gas geben. Ruckartige Lenkbewegungen solltest du besonders bei glatter Straße vermeiden.